Sonntagsfrühstück, 24.März

Einen wunderschönen guten Morgen!

Die erste große Reisewelle 2024 ist am Freitag und Samstag angelaufen. In allen Bundesländern haben die Osterferien begonnen und für die A8 zwischen München und Salzburg wurde am Samstag schon um 7 Uhr Morgens Stau gemeldet. Ende dieser Woche am Gründonnerstag und Karfreitag rollt dann die nächste Reisewelle an, denn 4 freie Tage am Stück lockt viele nach Bayern für einen Kurzurlaub. Fast 2 Millionen fliegen vom Münchner Flughafen in den Urlaub und die meisten führen nach Spanien, Griechenland, Portugal, Italien und Türkei, denn mit angenehmen Temperaturen locken die Mittelmeerländer – die Strand- und Badesaison hat hier bereits begonnen.

 

 

Auch die Region Chiemsee ist gerüstet und es werden viele Gäste erwartet. Die Berge sind noch weiß, doch Skilaufen ist bei uns nicht mehr möglich. Dafür klopft hier der Frühling an und den Urlauber erwarten frische grüne Wiesen, die ersten Frühlingsblumen, traditionelle Veranstaltungen mit typisch bayerischen Osterbräuchen. Hoffentlich können sich die Urlauber auch über Sonnenschein freuen, denn gestern hatten wir Sturm, viel Regen und miese Temperaturen. Doch es gibt kein schlechtes Wetter, nur die falsche Bekleidung und herrliche Spazierwege führen rund um den Chiemsee, zu Recht einer der schönsten Fuß- und Radwege von insgesamt 58 km. Die Strecke führt auf Feld- und asphaltierten Wegen rund um den See und bietet an mehreren Schiffsanlegestellen die Möglichkeit, die Herreninsel mit dem berühmten Schloss zu besuchen. Die benachbarte Fraueninsel erinnert an ein kleines bayerisches Dorf, mit schönen Gärten, Fusswegen und ein großer Teil gehört zum Klosterbereich der Benediktinerinnen. Das besondere Inselflair beruht auf dem Nebeneinander von Kultur, Religion und Tradition. Neben Fischereibetrieben, Gasthäuser und Biergärten findet man dort traditionelle Töpfereinen und Kunsthandwerk. Viele kleine Wege führen über die Insel, zu Fuß lässt sie sich in ca. 30 Minuten umrunden und ist auch Rollstuhl geeignet. Im Sommer wird es manchmal sehr eng auf der Fraueninsel. Doch wer dort übernachtet, kann am Abend, wenn der letzte Dampfer abgelegt hat, den Sonnenuntergang in Ruhe genießen und das ist Romantik pur.

 

In Bayern gibt es teils Jahrhunderte alte Osterbräuche und mit dem heutigen Palmsonntag wird die Karwoche eingeläutet. „Du bist der Palmesel“ – das war am Palmsonntag zu meiner Kindheit nicht besonders witzig, mit diesem Spruch am Morgen begrüßt zu werden. Bis heute ist der Palmesel die Person, die am Morgen als letzte aus dem Bett gekrochen ist. Wenn dann ab Gründonnertag die Kirchenglocken schweigen und erst in der Osternacht wieder läuten, schlägt die Stunde der Karfreitags Ratschen. Ministranten erzeugen mit hölzernen Klappern auf der Straße einen eigenartigen Lärm. Wie kaum ein anderer Feiertag ist der Ostersonntag mit Brauchtum verbunden und an erster Stelle steht sicherlich, besonders für Kinder, die Suche nach dem Osternest. Ein lustiger Brauch am Ostersonntag ist das Oarscheim (übersetzt: Eierschieben). Ostereier müssen über eine schräge Bahn kullern und um die Punkte zu zählen, wird auf jedes Ei, das auf der Wiese liegt, ein Cent gelegt. Wessen Ei die Münze von einem anderen Ei schubst, darf das Geld behalten und Sieger ist der, wer die meisten Münzen hat.

Bei der oberbayerischen Speiseweihe werden am Ostersonntag Körbe mit bunt gefärbten Eiern, Brot, Salz und gebackenem Osterlamm in der Kirche geweiht und anschließend beim traditionellen Osterfrühstück verzehrt. Die dabei übrig gebliebenen Eierschalen werden in den Gärten und Feldern vergraben. Das soll Glück bringen und das können wir alle brauchen.

Wünsche euch einen schönen Sonntag!